Leben im Lockdown in Sri Lanka
Für viele Menschen bedeutet Lockdown Verzicht und auch emotionale Belastungen bedrängen die Menschen. Während man in den größten Teilen von Europa lernen muss, auf Restaurantbesuche, Kino usw. zu verzichten, ist das für viele Menschen auf der Welt nicht neu und wird durch die Pandemie noch ungleich schlimmer. In vielen ärmeren Ländern der Welt hat der tägliche Überlebenskampf durch Corona eine neue Dimension erreicht - vor allem für Kinder.
Die Ansteckung mit dem Virus ist nur das „kleinste Übel" der Pandemie für sie. Es sind deren Folgeerscheinungen, die gerade die Jüngsten besonders hart treffen. „Wir sind im regelmäßigen Austausch mit unseren Schwestern. Sie haben uns aber gebeten, von den Kindern in den Armenvierteln und den erkrankten Kindern keine Fotos zu Schau zu stellen. Das ist sicherlich richtig. Aber wir sind erschüttert über die Berichte aus Sri Lanka“, so Elisabeth Wiengarten vom Sri Lanka Projekt Warendorf Beelen.
Der Lockdown führt in Sri Lanka dazu, dass lebenswichtige medizinische Dienstleistungen ausfallen, wodurch die Gefahr für Kinder steigt, an vergleichsweise einfachen Krankheiten zu sterben. Er beraubt die Eltern ihrer Arbeit, die zum Beispiel vorher als Tagelöhner ihr Einkommen verdient haben. Wenn Eltern an Corona versterben geraten die Kinder noch mehr in Not. Auch führen die Schulschließungen nicht nur dazu, dass die Jungen und Mädchen nicht weiterlernen können, sondern tragen ebenfalls massiv zur Unterernährung von Kindern bei. Oft sind die Kinder und Jugendlichen auf das Schulessen als einzige Mahlzeit am Tag angewiesen, um nicht zu hungern. „Unsere Schwestern konnten sonst erlaubte Straßensammlungen durchführen oder auch Handarbeitsprodukte zum Verkauf auf Basaren in Schulen usw. anbieten.
Alles das bricht weg und hier auch unser Trödeltreff, der eine wichtige Einnahmequelle war. Wir haben ja in der Regel 8-10-mal im Pfarrheim St. Josef durchführen können!“, so Elisabeth Wiengarten und erzählt weiter: „Unsere Ordensschwestern in Sri Lanka versuchen Waisenkinder aufzunehmen, die durch Corona oder andere Krankheiten ihre Eltern verloren haben. Da die Nahrungsversorgung teilweise schwierig ist, im Frühjahr wurde auch viel durch zu starken Regen in Anbaugebieten zerstört, versuchen die Schwestern zusammen mit den Jugendlichen mehr eigene Produkte anzubauen.“ Von den Ordensschwestern, die viele gut pädagogisch ausgebildete Kräfte in ihren Reihen haben, weiß die Projektsprecherin, dass die Schwestern versuchen eine emotional stützende Situation gerade durch Beschäftigungsprojekte bei den Kindern und jungen Mädchen aufzubauen. Auf dem Gelände gibt es auch Häuser und Therapien für Missbrauchsopfer, die auch in der Zeit von Corona leider nicht weniger werden. „Unsere Schwestern haben Stützpunkte auf der gesamten Insel. Neben den Waisenhäusern, Schulen, Kindergärten, Heime für Kinder mit starker Behinderung, Frauenhäusern usw. versuchen sie so gut es geht auch Familien in den Notvierteln durch kontaktlose Übergabe von Lebensmitteln zu helfen.
Es ist aber alles extrem schwierig. Zwischendurch war die Situation besser. Aber inzwischen verschlechtert sie sich, wie in allen Ländern der Welt. Nahe der Hauptstadt gibt es zum Glück ein Gelände, dass komplett als Selbstversorgung aufgebaut ist. Dort sind auch die Kinder, jungen Mädchen und Schwestern recht sicher vor Ansteckung“, freut sich Elisabeth Wiengarten. In anderen Landesteilen versuchen die Schwestern den Kindern auf Papier ausgedruckte Schulaufgaben in die Hütten zu bringen und wieder abzuholen, damit die Kinder weiter eine Bildungschance haben. Die Drucker dazu wurden von der Warendorfer Initiative gesponsert.
Ein Problem ist, dass alle Aktionen zum Spendengewinn weggebrochen sind. Deshalb versucht die Projektleiterin zusammen mit ihren beiden Töchtern über einen eigenen Internetshop gute gebrauchte Dinge zu verkaufen und so etwas Geld zu gewinnen. Sie freut sich daher über hochwertige Sachspenden von guter Markenkleidung, Taschen, hochwertiges intaktes Spielzeug wie Lego, Playmobil, gut erhaltene teure Schuhe usw. „Besonders gut lässt sich auch Damen- und Herrenkleidung in sehr großen Größen verkaufen, sofern sie gut erhalten ist“, weiß Elisabeth Wiengarten inzwischen.
Wer solche Sachspenden hat, kann sich an sie unter
Telefon 0 25 86 - 97 00 34
wenden. Auch über Geldspenden, für die eine Spendenquittung ausgestellt werden kann, würden sich die Initiatoren freuen.
Sri Lanka Hilfe Beelen/E. Wiengarten
Volksbank Beelen
IBAN DE45 4126 2501 0703 8757 01
BIC GENODEM1CLL